Mittwoch, März 2

pathetic

Es ist mal wieder knapp 6 Uhr morgens und ich kämpfe mit meinem Schlafrhytmus um Gerechtigkeit.
Jeder Mensch kennt es. Gedanken, die einen in den ruhigen Stunden des Alltags einfangen. Sie zwingen uns Optionen über Vergangenheit und Zukunft abzuwägen. Was hätte ich anders machen können? Was muss ich tun? Wohin führt es mich?
Ich schreibe morgen 6 Stunden Prüfung. Ich habe gelernt. Habe ich genug gelernt? Ich hätte viel mehr lernen können. Was passiert, wenn die Prüfung nicht zu meinen Gunsten ausfällt? Nein, eigentlich bin ich mir sicher sehr gut abzuschneiden. Aber diese Prüfung ist zu wichtig, als dass ich nur auf mein Bauchgefühl hören sollte..
Bauchgefühl.
Ich hoffe so sehr, dass es in emotionalen Angelegenheiten versagt. Das würde immerhin meine zwischenmenschlichen Fehlgriffe erklären. Wieso zum Beispiel ich das Gefühl nicht loswerde, dass Menschen die sich für mich interessieren, immer ein wenig zuviel Interesse haben könnten. Das perfide gemeinte Anzüglichkeiten mich immer in die Ecke drängen. Wieso ich nicht mehr der Mensch bin, der andere umarmen möchte. Gott, ich wünscht ich könnte all den Hallo- und Tschüss-Umarmern mal sagen, wie sehr ich es hasse. Auf der Geburtstagsfeier eines Freundes letzte Woche haben mich gleich zwei Frauen, die ich da erst kennengelernt habe, zum Abschied umarmt. Ich muss wie ein überraschter Vollpfosten ausgesehen haben, denn meine Reaktion war nur “Oh, eine Umarmung, wie schön!“
Mal davon ab, weiss ich noch immer nichts mit mir anzufangen.
Meine Gynäkologin sagt, dass Frauen alle 7-8 Jahre einen Hormonwechsel durchmachen. Und ich bete inständig, dass der daran Schuld ist, dass ich mich so fühle wie ich mich jetzt fühle.
Verwirrt, unsicher, rastlos, ratlos.
Je mehr mein Leben also endlich Kontur entwickelt, desto mehr möchte ich fliehen.
Den Gedanken weglaufen. Nicht mehr darüber grübeln, ob ich die nächsten 40 Jahre wirklich einen Bürojob besetzen möchte. Ob ich die Zeit der Umschulung hier wohnen bleiben will. Ob mich das so sehr verpflichtet, dass ich nichtmehr die Option zum weglaufen habe.
Und ob ich um Ihn kämpfen soll. Ob ich unsere separaten Probleme angreifen soll. Ob ich Ihn gehen lasse.
Ob mir diese Entscheidung nicht durch ein Pro für mein Leben hier schon abgenommen wurde.

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Dann mal viel Erfolg mit den Prüfungen.

PS: Kämpfen ist immer gut. Der Spruch "wer nicht kämpft hat schon verloren" klingt zwar ausgelutscht, ist dennoch recht subtil. Kämpfen ist zwar anstrengend, aber keiner verliert gerne. Abgesehen davon der nächste weise Spruch "the ends justify the means".

Auf geht's.

Anonym hat gesagt…

Wie liefs?

elegant.kotzende.elfe hat gesagt…

92% :)

Anonym hat gesagt…

Würde das mal als eventuell sehr gut bewerten, also wozu der Stress? :-)

elegant.kotzende.elfe hat gesagt…

Wat heißt hier eventuell?! :D

Anonym hat gesagt…

Bei manchen Richtlinien sind 92% nur noch "gut".

elegant.kotzende.elfe hat gesagt…

nach meinen sind sie sehr gut! :D naja, dazu später mehr..

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