Donnerstag, November 30

Somewhere over the rainbow..

Gestern war ich in der Vergangenheit. Ich war in meiner alten Schule und habe meine Zeugnisse abgeholt. Ich musste etliche Kilometer zu Fuss zurücklegen und da erst kam es mir wieder. Ich hatte tatsächlich vergessen in was für einer versnobten Vorstadt ich gelebt habe. Perfekte Häuser, perfekte Menschen. Dort fahren nur die geschäftstüchtige Männer mit Autos - ihre Hausfrauen nutzen das Fahrrad, ihre Kinder nutzen das Fahrrad und sogar die Hunde fahren in einem Lenkerkorb vorne mit im Fahrrad. Die Strassen sind natürlich perfekt, nicht ein Riss im Asphalt. Der einzige Lärm rührt von der Müllabfuhr her, die im übrigen in so einer perfekten Welt nicht Müllabfuhr sondern Abfall-Wirtschafts-Gemeinschaft-mbh heisst. Die Müllwagen sind auch nicht alt oder verrostet, ich glaube sie riechen nichtmal. Kleine perfekte Hausfrauen, die sonst aus Langeweile nur ihre Nachbarn beobachten, scheinen mit kleinen Parfümflaschen hinter dem Wagen herzuschleichen.
Im Herz der kleinen Vorstadt steht das perfekte Gemeindehaus mit einem weissen Turm und einer wunderschönen Anlage vorneweg. Direkt daneben das Frauenhaus. In den Fenstern des Frauenhauses hingen Schilder aus "Poltergeschirr abzugeben" - diese Frauen sehen offensichtlich noch grosse Hoffnungen in der Ehe.
Ein Lächeln huscht mir da doch übers Gesicht.
Ich kam mir so fremd vor auf meinem Fussmarsch quer durch meinen ehemaligen Wohnort und trotzdem lachte mich jede dieser perfekten Hausfrauen auf ihren perfekten Fahrrädern auf dem Weg zum perfekten Supermarkt an. Am liebsten hätte ich eine nach der anderen vom Sattel gerissen und geschüttelt. Die Welt ist hier vielleicht perfekt für euch und eure verwöhnten, perfekten Kinder .. aber das ist nunmal nicht überall so.
Ich erinnere mich, dass es an unserer Schule Schwierigkeiten gab, weil man die Hauptschulklassen nicht voll bekam. Unser Jahrgang umfasste 4 Gymasialklassen, 3 Realschulklassen und 1,5 Hauptschulklassen. Ich glaube gen Ende war es nurnoch eine, mit 18 Schülern. Realschule und Gymasium hatten rundum 30 pro Klasse.
Eigentlich spricht das für diese Vorstadt, aber ich fühle mich deplaziert an so einem Ort.
Ich brauche mein Chaos und meine Provokation, kleine Gefechte.
Ich habe nicht einen Augenblick um meinen Platz in dieser Gemeinde getrauert.

Nun bin ich wieder in Hamburg. Ich habe einem alten Mann, ein sog. Bettler, auf dem Heimweg etwas Kleingeld gegeben und ihm angeboten ihn in eine Einrichtung zu begleiten, da es wirklich schon sehr kalt draussen ist. Er lehnte meine Hilfestellung freundlich ab und ich verstehe es. Die Realität ist für jeden anders.

Freitag, November 10

Don't lie to me..

A lady tells her husband to go to the store to buy some coke. He walks down to the store only to find it closed. So he goes into a nearby bar to use the vending machine. At the bar he sees a beautiful woman and starts talking to her. They have a couple of beers and one thing lead to another and they end up in her apartment. After they've had their FUN, he realizes its 3AM and says, "Oh no, its so late, my wife's going to kill me". "Have you got any talcum powder?" She gives him some talcumpowder, which he proceeds to rub on his hands and then he goes home.

His wife is waiting for him in the doorway and she is pretty angry. "Where the hell have you been?" "Well, honey, it's like this. I went to the store like you asked, but they were closed. So I went to the bar to use the vending machine. I saw this great looking girl there and we had a few drinks and one thing led to another and I ended up in bed with her." "Oh yeah? Let me see your hands!" She sees his hands are covered with powder and says..."You Damn liar!!! You were playing billiards again!!!"


Mittwoch, November 8

Menschen

Nehmen wir uns nochmal die Menschen zur Brust.
Ich erwähnte bereits vorher: Menschen sind so einfach. Berechnend. Ich selber bin es wahrscheinlich auch, aber ich besitze eine (vielleicht unangebrachte) Souveränität, die mich über andere Menschen lachen lässt. Nicht gerade nett, mh?
Empfindungen machen Menschen aus, sie handeln kaum noch intuitiv, sondern erst nach mehreren ausgewogenen Nachdenkphasen um jede Gefahr auszuschliessen. Auch hier hatte ich ein schönes Zitat ein paar Beiträge zuvor: Impulsive Menschen kennen keine Grenzen!
Ich bin impulsiv. Und manche Menschen mögen mich dafür so garnicht. Ich falle mit der Tür ins Haus, renne mit dem Kopf gegen die Wand und breche mir beizeiten selber die Finger. Wer ein impulsives Ich hat brauch sich vor der sizilianischen Mafia nichtmehr zu ängstigen.

Leider bringen solche spontan-emotionalen Aktionen jede Menge Nachteile mit sich.
So entschied ich mich eines Abends, blind vor Wut über die Schnarcherei des neben mir liegenden Mannes, auf der Couch im Wohnzimmer zu schlafen. Leider liegt das Wohnzimmer neben dem Schlafzimmer und Monsieur wird wach, sobald man die Tür schliesst. Aber wir haben ja noch ein Sofa in der grossen Küche stehen. Also ging ich mit Decke und meinem Kuschelkissen in die Küche und liess mich auf dem 2-Sitzer nieder. Erwähnte ich schon, dass wir den Abend vorher griechisch gegessen haben? Und diverse Teller mit Knoblauchessenzen noch auf der Ablage standen? Ich habs ignoriert, Fenster auf und Augen zu.
Gute 4 Stunden später erwachte ich in der Morgendämmerung. Durch die Beschaffenheit der Lehnen unseres Ledersofas in der Küche war mein Nacken steif, mein Kopf dröhnte und der Knoblauchgestank aus meinem Mund war einfach unausstehlich. Meine Entscheidung bereuend trottete ich ins Bad, putzte mir erneut die Zähne und schlürfte zurück ins warme Bett zu Herrn Schnarchi. Von meinem demonstrativen Verhalten hat er natürlich nichts mitbekommen. Also alles umsonst. Impulsivität..

Und das war nur ein Beispiel meiner vielen Missetaten.

Aber ich beschwere mich nicht, impulsive Entscheidungen haben mir schon viele schöne Momente gebracht. Ein spontaner Kuss, ein spontanes "Ich hab dich gern", ein Lachkrampf ohne Auslöser.. ich liebe es! :)

Freitag, November 3

Zurück in die Zukunft..

Trotz der anhaltenden Euphorie der letzten Tage müsste ich mal meinen Hintern hochkriegen und ein paar Dinge erledigen vor denen ich mich bisher erfolgreich gedrückt habe.
Mitunter stehen ein paar Amtswege auf den Plan, sowie Verabredungen mit Bekannten die immer mal wieder angefragt haben. Eine Freundin die im süden Deutschlands lebt ist für genau 7 Tage hier im Norden und wir wollten zusammen was Essen gehen und uns in eine Talkshow setzen (als Besucher!). Und die ganze Zeit hab ich mich drauf gefreut.. Nun ist sie seit 2 Tagen hier und ich habe sie noch nichtmal angerufen.
Wovor habe ich immer so fürchterliche Angst? Arschbacken zusammenreissen würde ein ostdeutscher Tanzlehrer mir um die Ohren hauen. Aber ich mag nicht. Ich möchte einfach auf dem Sofa liegen und Family Guy gucken, abends dann was kochen und zusammen mit meinem Mitbewohner essen.
Nein, ich bin eigentlich nur total verwirrt. Ich will das garnicht. Es ist nur zu meiner Routine geworden, die angenehm erscheint. Gewohnheit. Bitter, wenn ich an mein Alter denke.
Ok, dann anders. Es muss was passieren.
Ich mache mir einen Plan für Montag. Und morgen rufe ich meine Freundin an und lade sie spontan ins Kino ein. Jawoll. Ich denke so könnte es klappen.
.. wenn ich mich und mein Durchhaltevermögen nur nicht so gut kennen würde.

Hilfe!

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