Montag, März 2

Back in Business

Es ist 17 Uhr. Ich habe soeben ein paar meiner vorangegangenen Blogs gelesen und musste feststellen: Es hat sich wiedermal sehr viel verändert. Witzigerweise kommt man erst zu dem Bewusstsein, wenn man sein eigenes Leben als Eintrag im Internet nochmal nachliesst.

Folgendes: Ich hab meinen Job auf'm Kiez geschmissen, da blond, jung, lebenslustig nicht mit radikal-religioes und dominant zusammenpasst. Die Details behalte ich wie immer für mich. Passend zu meiner Kündigung bin ich krank geworden. Zuerst meine Schulter, dann mein ganzer Rücken, dann ein grippaler Infekt der sich wunderbar über Wochen verschleppen liess.

Dann eine Liebelei mit einem Berliner, natürlich zum scheitern verurteilt. Nach dieser ganzen "Allein"-Phase hab ich mich wohl zu sehr auf ihn eingelassen, denn jetzt tut es nur mir irgendwie weh, während er, Holla-die-Waldfee, eine platonische Beziehung zu mir sucht. Das fällt mir zuweilen sehr schwer. Er war die Verkoerperung dessen, woran ich schon garnichtmehr glauben wollte. Tollerant, liess mir meine Freiheiten, akzeptierte meine Ansichten, kämpfte dennoch mit mir, forderte mich geradezu herraus, war eifersüchtig, zeigte Interesse an meinem Leben, hatte einfach einen Sinn für meine Schwächen und Stärken.
Und dennoch, es hat nicht sollen sein. Dann eben Freunde. *Freunde* Hier darf man sich ein boesartiges Lachen meinerseits vorstellen.

Nunja, es gibt auch Positives zu berichten:
Ich war Ende November in Bremen und habe nach 5 Jahren meinen Bruder wiedergesehen. Er ist so groß geworden, jetzt 19 und hat sogar 'nen eigenes Auto. Der Sprung vom 14 jährigen Pubertär zum 19 jährigen Pubertär zu akzeptieren und anzunehmen war recht schwierig. Wir saßen in unserem ehemaligen Lieblingsrestaurant und haben über die Veränderungen gesprochen. Es war schoen, endlich wieder etwas aus der Vergangenheit zu spüren.
Meine Nächte in Bremen habe ich bei Julian verbracht. Wir waren zusammen in meiner ehemaligen Lieblingsbar und haben uns Cocktails gegoennt, die Ed van Schleck heissen. Der Barkeeper/Besitzer des Ladens hat sich den Abend über sehr nett mit mir unterhalten, fast so als wüsste er noch wer ich bin und wie wir jedes Wochenende bei ihm abgesackt sind. Good ol' times. Scheisse, der Laden war damals die reinste Koksbude. Und heute wirkt er fast schon bieder.
Anyway, ich hab dort mit Julian ein wenig getrunken. Als Dank kotzte er direkt vor den Laden. Gut, in der ehemaligen Koks und Abfuck-Bude kann ich mich jetzt auch nichtmehr sehen lassen.

Im großen und ganzen war es das jetzt so an Neuigkeiten. Ich gammel rum, interessiere mich für nichts und langweile mich in den Tag hinein.

Salute.

Follower