Samstag, Februar 24

lügen, betrügen und intrigieren

Ich weiss nicht wieso und ich kann mir das Phänomen kaum erklären, aber ist es nicht so, dass wir alle irgendwann mal eine vertrauliche Information bekommen und diese idealerweise ausschöpfen OBWOHL wir gebeten wurden, das nicht zun tun?
"Ok, ich erzähl dir mal was, aber das MUSS unter uns bleiben!" "Na klar!" "Der Tobi hat gesagt, die Marie sei eine fette Kuh!" "Oh, wie gemein, dabei mögen sich beide doch.."

Ich bin die perfekte Intrigantin. Dummerweise will ich es meisst garnicht, aber ich kann mein verfluchtes Schandmaul nicht halten. Ich versuche es oft, aber umso weniger gelingt es mir meinen Vorsatz über Verschwiegenheit einzuhalten.
In diesem Beispiel mag ich Marie. Tobi eigentlich auch. Aber ich fühle mich verpflichtet, Marie darüber aufzuklären, dass Tobi doch ein ziemlich gemeiner Typ ist. Ich erzähle es Marie. "Aber das bleibt unter uns, ja?" Natürlich ist Marie wütend und spricht Tobi gleich darauf an. Tobi kann sehr charmant sein und in seiner unbeholfen niedlichen Art entlockt er Marie den Namen der Petze, die, so behauptet er jetzt, doch fies gelogen hat um beide gegeneinander auszuspielen.
Um diesen Eindruck zu unterstützen, behauptet dann Tobi, dass ich ja eigentlich auf ihn stehe oder dass ich eifersüchtig auf Marie bin. Aus welchem Grund auch immer. Er behauptet es. Und weil Marie eine Schwäche für Tobi hat, glaubt sie ihm natürlich. So wird aus Ehrlichkeit Lüge und aus Zustimmung Ablehnung. Neue Lügen werden geboren und neues Vertrauen erschaffen: Basierend auf einer Lüge, die zu Tage kam, weil jemand im Vertrauen die Wahrheit sagte.
Verwirrend, oder?

Die Frage die bleibt: Soll man Schweigen um andere Lügen zu unterbinden? Oder soll man die Wahrheit sprechen, um neue Lügen zu provozieren, die dann doch wieder gegen einen verwendet werden. So oder so komme ich auf das Ergebnis, dass es viel zu leicht ist Menschen zu manipulieren und Intrigen aufzubauen.

Mancher Mensch lebt gerne mit einer Lüge um der Wahrheit zu entkommen.
Marie, du siehst toll aus.

Dienstag, Februar 20

Filmtipp

In der Videothek gefunden und für gut befunden: Lucky Number Slevin.
Viele unerwartete Wendungen, ein Hauch Dramatik gepaart mit Lügen geboren aus einer Utopie.

Slevin flüchtet zu seinem Freund Nick Fisher nach New York, nachdem er sein Haus, seinen Job und seine Freundin verloren hat. Dort angekommen, ist die Tür zu Fishers Wohnung zwar offen, aber er selber nicht aufzufinden. Anstattdessen rennt die muntere Lindsay von nebenan die Wohnung ein.
Bevor die Suche nach Nick losgehen kann, klopfen auch noch 2 verschiedene Teams an die Haustür, die ihn nacheinander zu ihren Bossen, den Rabbi und der "Boss", bringen. Slevin kann sich natürlich nicht als sich selber ausweisen, da ihm morgens die Brieftasche geklaut wurde. Da er nun für Nick gehalten wird, erfährt er auch, dass dieser ein paar offene Rechnungen mit den Herren Oberganster offen hat..


Überzeugend in ihren Rollen: Bruce Willis (Mr. Goodcat), Morgen Freeman (der Boss), Sir Ben Kingsley (der Rabbi!), Lucy Liu (verwirrter Wannabe-Columbo und leidenschaftlicher Quincy) und Josh Hartnett (Slevin, der Pechvogel .. ?! :))

Auch wenn das Zitat zu einem anderen, guten Film gehört:

Revenge is a dish best serverd cold.

Montag, Februar 12

Draussen ist doof

Betty machts möglich. Die Unlust das Haus zu verlassen ist vorhanden, auch wenn wir es alle negieren, so sind auch wir nicht selten zu faul rauszugehen.
Nun gibt es eine Kampagne, die mich wirklich aufregt. Die Betty Slogans "Draussen ist doof." oder "Bleib zuhause und belohn' dich beim fernsehen." fordern auf, alles nurnoch von zuhause aus zu erledigen. Im Werbespot sieht man Fahrradfahrer die im Regen gegen Laternen fahren und natürlich fahren wir alle täglich im Regen gegen Laternen. Von anderen hochgelobt schlägt mir die Kampagne nurnoch auf den Magen. In meinem Kopf setzt sich das Bild dieser Generation fest, die uns in der Zukunft einmal repräsentieren soll: Die Generation der Faulheit, bei uns fing es an. Wir gehen nichtmehr einkaufen, dazu haben wir ja jetzt Betty. Der Grund, dass wir nichtmehr rausgehen, so behaupten wir später einmal, ist nicht die pure Faulheit, sondern die Angst vor dem da draussen. Schüler laufen Amok, Bombenleger versuchen unsere Bahnhöfe zu sprengen und der Orkan Ende letztens Monats gab uns den Rest. Lehnen wir uns also lieber zurück, geniessen die bequemen Polster unserer Couch und lassen Betty alles erledigen. Nun müssen wir nurnoch den Hund so abrichten, dass er die Tür öffnet, unsere Bestellungen entgegennimmt und den Kurier bezahlt.
Vielleicht überkommt uns dann eine kleine Welle von Mitleid: Der arme Kurier.. durch den Regen.. mit dem Fahrrad.. vorbei an gefährlichen Schulen, Bahnhöfen und Laternenmasten..

Follower