Montag, Juni 26

Einkaufen bei Wal-Mart

Einkaufen. Ist das nicht ein Privileg des doppel-x Chromosoms? Ich spreche nicht von Klamottenshoppen sondern vom Wal-Mart, Lidl, Aldi et cetera perge perge deiner Wahl!
Ich wandele also Richtung Walmarkt an der Sternstrasse, ein Freund - nennen wir in Hans - begleitet mich. Wir wollen den Abend gemeinsam verbringen, an einem Projekt arbeiten und suchen dafür noch Nahrung die uns über den Abend führt. Im Dschungel dieses riesigen Einkaufsmarktes entsteht unser erster Disput: Ich darf den Einkaufswagen nicht schieben! "Mein Wagen!" ertönt es durch die gewaltige Halle und ich lasse ihn überrascht, wenn auch schmollend gewähren.
Meine Vorstellung der notwendigen Jagd scheint aber auch nicht die seiner zu entsprechen. Mein Gang, fixierend Richtung Brottheke, Obststand und Schlachtbank, wird von seinem dominierendem Gehabe unterdrückt. Also schlendern wir, entgegen meines Willens, langsam durch verkorkste Dosenregale und weit ab vom Obst zur Milch. Ich gebe würgende Geräusche von mir, als Zeichen meiner ABlehnung, doch wieder werde ich ignoriert.
Gereizt von der Unterdrückung kämpfe ich um den Einkaufswagen und werde .. weggeschubst?! "Hab' ich mich unklar ausgedrückt? Mein Wagen."

Was zur Hölle..?

Ich schmolle und weigere mich weiter aktiv am Einkauf teilzunehmen und - er nimmt es schweigend, manchmal dominierend lächelnd einfach hin.
Fassungslosigkeit verbreitet sich in meinem Geist. Sowas habe ich noch nie erlebt; Ich bin während des einkaufens einem Machtspielchen ausgeliefert, welches ich offenbar verliere.

Endlich kommen wir zur Frischkäsetheke und ich darf, nach seiner Aufforderung (He Kleine, nun darfst du dir auch was aussuchen! - Moechtest du noch eine Wiener auf die Hand?) endlich etwas aussuchen. Meine Wahl fällt auf Brennesselkäse und als hätte ich es nicht geahnt: "Nein, der schmeckt doch garnicht.." - zur Verkäuferin: "Wir nehmen Appenzeller, 200Gramm."
Ohne eines weiteren Blickes gewürdigt zu werden, bin ich diesem Horroreinkauf noch weitere 20 Minuten, führend durch jedes Regal und Vorträge über Toilettenpapier, vollkommen hilflos ausgeliefert.
An der Kasse der nächste Streitpunkt. Ich greife wie gewohnt in den überfüllten Wagen, mit diesem ekelhaftem Weisswein der zu meinem Gericht ausgesucht wurde, und lege das erste Teil aufs Band, da werde ich scharf angegangen: "Nein! Das mache ich selber!".

Bin ich im falschem Film? Zuerst wird mir das aussuchen qualitativ hochwertiger Nahrung (Danke, Wal-Mart), dann das schieben des Einkaufswagens und nun das aufs Band legen der frisch gefangenen Beute verwehrt. Mein Blut kocht und ich stehe kurz davor die an der Kasse aushängenden Hygieneartikel zur direkten Kastration meines Begleiters zu verwenden.. als ich besänftigt werde: "Du darfst da vorne, beim Griechen, schonmal aussuchen, was wir für heute Abend brauchen, bzw du zum Kochen brauchst."
Mein Triumph!
Halt! - Wurde ich grade abgeschoben? Nutzlos und besiegt trotte ich also gen "frischer Grieche" und stehe vor den Oliven. Meine Wahl ist schnell gefallen und ich tue sie auch sofort Kund, als mein vermeindlicher Begleiter mich ignorierend auf die mit Frischkäse und Kräutern gefüllten Oliven zeigt und sofort 250Gramm bestellt. Hier darf ich also auch nichts.. Mit hängenden Schultern fordere ich 'Hans' auf noch etwas Feta und ein Ciabatta zu kaufen, Pepperoni und Paprikapaste. Achja, gegrillte Auberginenscheiben bitte nicht vergessen, doch ich werde schon nichtmehr wahrgenommen. In seinem Element befindend muss ich mir meine Niederlage endlich eingestehen und torkel vollgepackt mit Tüten nach Hause.
Endlich hat diese Qual ein Ende!
Dachte ich.
"Den Einkauf pack ich alleine aus!"

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