Donnerstag, Januar 13

To tell the truth

Ich versuche mein Leben zu ordnen. Mit aller Mühe und versteckten Emotionen.
Job, Umschulung, Familie, Freunde, Beziehung.
Im Job lief alles super. Mein Chef ist cool, man kann super mit ihm reden. Wir sind auf einer Wellenlaenge. Und die Arbeit an sich ist auch angenehm. Viel Papierkram. Und der Job ist Voraussetzung für meine Umschulung. Hier kann ich also einen erfolgreichen Haken hinter setzen.
Die Umschulung an sich läuft langsam an. Durch andauernde Gesetzesänderungen ändern sich auch immer wieder die Anforderungen um endlich durch zu starten. Es zerrt an den Nerven, macht mich mürbe, aber ich werde nicht aufgeben.
Familiär ist es da schon anders. Die Treffen mit meinem Bruder sind jetzt bestimmt schon 2 mal ins Wasser gefallen. An was es liegt? Wahrscheinlich an meiner Bequemlichkeit und der immer größer klaffenden Lücke zwischen uns. Wir reden nicht mehr. Wir teilen unsere Emotionen nurnoch in “Notsituationen“. Und er wird erwachsen. Hier zeigen sich die Defizite ziemlich enorm. Er lebt noch immer bei seinem Dad, führt eine Beziehung zu einer jungen Dame, macht seine Ausbildung und zuckt den Rest der Zeit mit den Schultern. Und ich nicht.
Meine Mom und ich reden dafür in letzter Zeit wieder etwas mehr, auf neutralem Terrain. Sprich weitab von der Vergangenheit. Ob ich nun möchte oder nicht, sie kennt mich. Sie ist die einzige, die meine Stärken und Schwächen ohne Hemmungen erlebt und gefühlt hat. Und somit ist sie die einzige, die ich fragen kann, ob ich die Dinge wie sie sind, schaffen werde.
Mit meinen Freunden lebt es sich da schon anders. Derzeit halte ich sie alle auf Distanz. Ich würde gern einmal jemanden anrufen und einfach um Hilfe bitten, aber ich kann es nicht. Die Mauer wird immer höher und immer dicker und ich habe ehrlich Angst komplett abzustumpfen. Nicht mehr zugänglich zu sein. Keine gesunde Freundschaft führen zu können.
Und meine Beziehung(en)? Hier fühle ich mich teilweise “siegreich“. Um beim Topic zu bleiben: ehrlich.
Nach dem Debakel mit dem letzten, der nebenher einfach noch eine Freundin hatte, hab ich mich versucht wieder auf etwas neues einzulassen. Ein eigentlich netter Kerl und ich haben uns etwas beziehungs-aehnliches eingeredet, aber schnell gemerkt, dass es mehr Wunschdenken als wirkliches Begehren war. Um dies auch klar zu stellen, rief ich ihn gestern abend an und bat um Klärung. Wir einigten uns auf Freundschaft, wie vor unserem Ausrutscher auch.
10min nach dem Gespräch kamen die Gedanken. Lästige, bösartige, nagende Gedanken.
Wieso habe ich keine funktionierende Beziehung? Wann hatte ich das letzte mal eine? Wieso bin ich immer “die andere “ für Typen in einer Beziehung? Was stimmt nicht mit mir? Bin ich einfach nicht liebenswürdig genug? Und dann tat ich es.
Ich rief ihn an.
Ihn, den ich immer irgendwie geliebt habe. Ihn, mit dem jeder Nachfolger hemmungslos verglichen wurde.
Ich wusste nicht, was ich eigentlich sagen wollte, als ich seine Stimme am anderen Ende der Leitung vernahm. Ich stammelte und sagte immer wieder “ich weiss nicht“ und musste weinen und gleichzeitig darüber lachen und dann sagte ich es doch:
Ich habe nie aufgehört Gefühle für dich zu haben. Aber es muss einfach vorwärts gehen.


Und damit wollte ich es loswerden, wollte mich und ihn freigeben, wollte endlich nach vorne sehen, Chancen geben.
Aber er sagte: Ich habe auch noch immer Gefühle für dich.
Gespräch Ende.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

The more things change, the more they stay the same :)

Viel Glück jedenfalls.

elegant.kotzende.elfe hat gesagt…

Ich glaube hier wird wieder etwas missverstanden.
Die Dinge sind wie sie sind und ich habe nicht vor von meinen Plänen abzuweichen. Der ganze Post ist ein Fakt und die einzige Aussage ist: Ich kläre die Dinge und setze Punkte dahinter.
Also Danke, aber Glück ist etwas Surreales.

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