Freitag, Juni 15

Ein Schritt nach dem anderen.

Heute habe ich das erste mal einen grossen, richtigen Schritt Richtung Zukunft gemacht. Ein toller Schritt. Ein Schritt, der mir viel Platz für einen Sternschritt lässt. Ja, Basketball hat recht wenig mit meinem Leben zu tun, aber zumindest erinnere ich mich noch an diesen Sport. Und an Ausweichmöglichkeiten. Jetzt nur nicht ausweichen.
Ich schlage die Hände über meinem Kopf zusammen - sooo viel zu tun. Sooo viel zu beantragen. Sooo viel zu telefonieren. Und nur 10 Tage Zeit. Es werden keine angenehmen Telefonate. Ich muss zum Beispiel im Krankenhaus anrufen und Bescheinigungen über meinen 8 Monate Aufenthalt beantragen. Witzig, dass meine ehemalige Krankenkasse nun meint, ich solle das selber bezahlen. Die haben wohl 'nen Dachschaden. Wie dem auch sei..
Zwischen diesen Schritten gen "da vorne" gibt es zusätzlichen Stress. Dino und ich sind in letzter Zeit weniger Freunde als zwei sich ankeifende, schreiende, geladene Teilchen, die bei Aufeinandertreffen eine Explosion herraufbeschwören. Zugerne denke ich an die gemeinsam verbrachte Zeit, die Zeit in der wir zusammen gewohnt haben und uns gegenseitig in einem Spiel vom Sofa geschmissen haben. Die Art Zeit, in der man zusammen lacht, weil man verkrampft versucht "Blaukraut bleibt Blaukraut und Brautkleid bleibt Brautkleid" 10mal schnell hintereinander zu wiederholen. Die Art Zeit, in der man wortlos nebeneinander sass und trotzdem alles ok war. Derzeit ist leider garnichtsmehr ok. Wenn wir uns streiten, nehme ich die devote Seite ein. Er redet auf mich ein und ich schweige ihn in den Wahnsinn. Ich fühle mich, trotz allem was er für mich getan hat und teilweise immernoch tut, eingesperrt. Beengt. Nicht körperlich, damit kann ich umgehen. Allein durch mein schweigen während seines "Streitmonologs" merke ich, dass ich mich nicht entfalten kann, mich gehemmt fühle. Und das einzig aus dem Grund, dass ich denke, ich schulde ihm etwas und da ich es nicht zurückzahlen kann, gebe ich mein stummes Ja zu seinen Vorwürfen. Seitdem versuche ich nichtmehr existent für ihn zu sein.
Und wenn es mit Dino gerade erträglich ist, kommt Cornelius ins Spiel. Die Gefühle für ihn sind überwältigend. Ich fühle mich wohl und geborgen in seiner Anwesenheit, geliebt und sicher. Und wenn er mich berührt, ist es wie ein zucken durch den ganzen Körper. Ein Stromstoß. Aber nichtsdesto trotz bin ich froh darüber, ihn so selten zu sehen. Das lässt mir Zeit mich an Platz 1 zu stellen und mich um diese wichtigen Dinge zu kümmern.
Und jetzt, wo ich merke: Es tut sich was! - werde ich wieder offener und zugänglicher für meine Umwelt und meine Freunde. Wo ich mich vorher monatelang verkrochen habe und mit niemandem sprechen wollte, lasse ich plötzlich niemanden mehr aus meiner Nähe. Ich hab' viel mit Thilo geredet, der sich trotz einer herben Enttäuschung innerhalb unserer Freundschaft, langsam wieder zu einem vertrauenswürdigem Freund entwickelt. Und es lässt mich stolz auf ihn sein. Uh, achja, und dann ist da noch Sven, den ich seit fast 2 Jahren nichtmehr gesehen habe. Nächsten Mittwoch gehe ich mit ihm was trinken. :)

Ist nurnoch eins zu klären: Knapp 2 Wochen nach dem vergessenem Geburtstag meiner Mom sollte ich mich mal trauen sie anzurufen. Zumal ich Unterlagen von ihr benötige. Aber in erster Linie müsste ich mich entschuldigen, dass ich sie und ihren Geburtstag vergessen habe.

Wenn ich diesen Punkt aber nach ganz hinten Stelle.. mhhh.. ok! Nochmal von vorne. Ich schlage die Hände über meinem Kopf zusammen...

Keine Kommentare:

Follower