In letzter Zeit beobachte ich zunehmend öfter, wie sich andere Menschen und verschiedene TV-Magazine über eine Krankheit auslassen. Es werden Einzelschicksale rausgefischt und veröffentlicht, in der ziemlich aufdringlichen Hoffnung etwas Mitleid für jenes Schicksal aufzubringen.
Ich selber hatte jene Krankheit selber und war 8 Monate in einer Klinik. Ich habe dort andere kranke Menschen kennengelernt und viele Schicksale kamen und gingen. Ich blieb und beobachtete das genesen meiner Mitstreiter. Und wieder musste ich einen draufsetzen und musste länger als alle anderen bleiben! Viele kamen nach mir.. aber sie gingen auch vor mir? Wie kann das sein? Es ist ein altgestricktes Muster.
Und jeder der einmal so krank war und soviele verschiedene OP's von innen gesehen hat wie ich, weiss, dass man sich nie daran gewöhnt. Nie wird man damit abschliessen, egal ob die Ärzte sagen man sei gesund oder man wird sterben.
Manchmal wünsche ich mir, sie hätten mir letzteres gesagt.
Und so sitze ich hier, versuche zu verdrängen und werde von mittelklassigen bis schlechten Reportagen und Artikeln zurückgezogen. Ich fühle mich zurückgestossen in eine vergangene Gedankenwelt und werde wütend.
Niemand sollte darüber schreiben, wenn er es nicht selbst erlebt hat. Wenn er nicht selber den Abgrund überstanden hat oder ihm zumindest widersteht. Denn alles andere klingt für Betroffene verletzend, unverständlich, missverstanden, missinterpretiert. Man fühlt sich in eine Schublade gedrängt, in die man nicht gehört.
Man will keine dieser Schubladen jemals wieder von innen sehen..
Dienstag, August 1
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