.. raus.
Ja ja, schade Deutschland. Dabei hat sich unser Land doch durch die WM neuentdeckt und lieben gelernt. Das ist zumindest die Floskel, die den Gang durch die Nachrichten nimmt.
Aber zu den Medien möchte ich mich heute ausnahmsweise nicht äussern.
Heute möchte ich bloss meinen Gedanken freien Lauf und den Worten Selbstständigkeit lassen.
Hände, fähig zu berühren, zu vermitteln. Gefühle agieren. Gefühle zeigen. Und doch wird so manche Hand von der ein oder anderen Narbe gezeichnet sein. Im Augenblick der Entstehung mochte sie unendlich geschmerzt haben, ein Schmerz der uns die Sinne schärfen liess und tiefe Wunden bluteten aus. Selbstmitleidig trauerten wir um jeden Tropfen und erinnerten uns an die Zeit in der wir dachten wir könnten ohne sie nicht leben. Und im Augenblick der Trennung, im Augenblick des Bewusstseins, dass wir etwas verlieren, was doch eigentlich zu uns gehört, fragten wir uns wie wir ohne diese Tropfen weiterleben können. Denke ich heute an diesen Augenblick der Entstehung zurück, so vermag mein Bewusstsein nur einen kleinen Stich zu vermerken. Wie konnte ich so töricht sein und denken, dass ich ohne diese Tropfen nicht leben kann?
Und doch weiss ich, weitere Narben werden kommen und sie werden mich wieder schmerzen und wieder werde ich denken, dass ich ohne diesen Teil von mir nicht weiterleben kann. Es ist nur menschlich, Angst vor Schmerzen zu haben. Schmerzen die auch, sooft wir sie erleben, niemals weniger werden. Niemals werden wir uns daran gewöhnen. Niemals werden Narben zu vermeiden sein. Sie machen uns einzigartig, individuell, sind unser Erkennungsmerkmal und erinnern uns an das was einmal war...
...und was kommen wird.
Mittwoch, Juli 5
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2 Kommentare:
hm, was soll ich dazu für einen sinnvollen kommentar abgeben?
ich versuchte zuerst irgendwie auch nur im entferntesten den artikel mit der wm in verbindung zu bringen, mit hängen und würgen würde das auch hinhauen (narben hinterlassen in bezug auf vorfreude auf den weltmeistertitel) aber ich glaube das stimmt so nicht. also hast du anscheinend den aufähnger wm einfach als hergenommen um deinen text über gefühle und verletzlichkeit einem größerem publikum zugänglich zu machen. keine schlechte idee nur leider ein bisschen irreführend, da jeder leser was anderes erwartet.
trotzdem noch ein kurzes statement zum text. er trifft die sache ganz gut wie ich finde. jedoch, und das darf jetzt keinesfalls überbewertet oder als niedermachen betrachtet werden, ist das so schon zigtausendmal geschrieben worden. also nichts wirklich neues. ein paar neue metaphern, die verblüffen und neugierig machen, hätten das ganze positiv aufgefrischt. aber ich will hier nicht groß rummotzen. wahrscheinlich hast du das geschrieben, weil du gerade sehr gekränkt bist und da will ich nicht mit klugscheisserei noch in der wunde rumbohren. aber trotzdem glaube ich, dass kritik auch ein ansporn zu mehr anstrengung sein kann und dadurch von den schmerzen, die du vielleicht gerade empfindest, ablenken kann.
jetzt hab ich fast mehr geschrieben als du im haupttext. sorry dafür ;-)
just my 2 cents
Ich danke dir für deine Kritik, und nein, diesmal sehe ich es nicht so eng. ;)
Du hast sicher Recht, dass ich hier nichts neues geschrieben habe. Es ist schierweg einfach nicht neu.
*schulterzuck*
Manchmal möchte auch ich einfach eine Form finden meinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Und in dem Fall hat ein Blick auf meine Hände genügt.
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