Donnerstag, Januar 25

Schwerelos

Derzeit gleite ich einfach dahin, ohne zu wissen was kommt und wie es kommen wird. Ich schiebe die unangenehmen Dinge weiter vor mir her, ignoriere sie.

Ich weiss was ich tun muss, aber ich weiss nicht wieso es mir so schwer fällt diesen Schritt zu gehen.

Anbei: Ich habe mir am Dienstag abend eine Serie angesehen und zum Schluss gab es ein Resume der Folge bzw des Inhalts. Es ging um einen Mann, schätzungsweise um die 40, mit Krebs. Er weiss nicht ob er die Operation überlebt und will sich deshalb verabschieden. Jeder erwartet, dass er nette Briefe verfasst, aber er nimmt Videokassetten auf, auf denen er abrechnet, mit jeder Person die ihm einmal sehr weh getan hat.
Vielleicht sollte man nicht immer alles schlucken, ohne sich lautstark zu beschwehren. Vielleicht sollte man einfach mal sagen: Du tust mir weh.

Mittwoch, Januar 3

Neues Jahr, alte Sorgen.

Silvester ist ein Tag wie jeder andere. Zumindest sagt mein Mitbewohner das. Eigentlich hat er auch recht, aber irgendwie dann doch nicht. Oder kippe ich, gerade ich, der non-Alkoholiker, mir einfach so eine Flasche Asti rein und bejubel Knaller und Raketen die eigentlich schon gehörschädigend sind? Eher nicht. Also doch nicht einfach ein Tag wie jeder andere. Ja, ich könnte nun weit ausholen über Sinn, ethische Vorstellungen, tiefgründige Bedeutungen, Hoffnungsträger [...] bla BLA BLAAA! Interessiert eh keinen, mich sogar am wenigsten.
Für mich persönlich war Silvester immer nur etwas besonderes, weil ich es mit Menschen verbrachte die mir sehr wichtig waren. Dieses Jahr habe ich es ruhiger angehen lassen und mit nur einem Menschen gefeiert, der mir wichtig ist. Ungewohnt, aber sehr schön. Kurz nach Mitternacht raus und das Schlachthof-Feuerwerk bestaunt, dabei, wie es nunmal unsere Art ist, über andere Menschen lustig gemacht und Szenarien ausgemalt, in denen Bodenfeuerwerke plötzlich umkippen und alles abschiessen. Mein treuer Begleiter tat so, als würde er schwer verwundet, aus mehreren Richtungen gleichzeitig getroffen, leicht in sich zusammensacken und wir kugelten uns, als Nachbarn schon etwas perplex zu uns rüberstierten. Die schadenfrohen Witze über Leute die zu nah am Bodenfeuerwerk standen und eventuell bald in Flammen aufgehen könnten waren nur subjektiv ein Brüller, wie wir feststellten, aber es hielt uns nicht davon ab, weiter zu flüstern und zu kichern wie zwei Verschwörer im feindlichen Gebiet. Auf dem Rückweg in die Wohnung der obligatorische Anruf meine Begleiters bei seinem besten Freund: Wir sind im Krieg!

Aber gerade weil meine Silvesterfeier das erste mal nicht ausgelassen und extrem mit kurzzeitigem Gedächtnisverlust und peinlichem rumgeknutsche mit Meerschweinchen (nicht nachfragen!) endete, konnte ich meinen subjektiven Abschluss nicht finden. Mir ist, als wäre dieser stillose Bruch zwischen zwei Wintermonaten noch nicht dagewesen. Anstattdessen jucken mich irgendwelche Weihnachtsgrüsse von Menschen, von denen ich definitiv keine Weihnachtsgrüsse haben möchte. Ich ärgere mich wund über einen Weihnachtsgruss einer ganz bestimmten Person. Offensiv aggressiv (würde ich gerne handeln), aber leider passiv depressiv (mein derzeitiger Gemütszustand über diese Person).

Ok, ich verrate hier und jetzt, dass ich seit 73920 Sekunden wach bin, seit mindestens 2,5 Stunden den Theme zu Conan the Barbarian in der Endlosschleife höre und mich die Frage, ob ich mir die Haare radikal abschneide, zu keinem schlüssigen Ergebnis kommen lässt.

(Ich glaube ich habe mich ziemlich verrechnet.. soviele Sekunden.. wieviele Stunden sind denn das jetzt? Ich komm jedesmal auf ein anderes Ergebnis.. ^^)

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